Das Wikipedia-Monopol - Wie das Online
Lexikon als Desinformationswerkzeug genutzt wird
Wikipedia hat sich selbst zum Ziel
gesetzt, eine „freie und hochwertige Enzyklopädie zu schaffen und
damit lexikalisches Wissen zu verbreiten.“ Mittlerweile belegt das
Online-Lexikon auf der Rangliste der meistbesuchten Webseiten-Platz
Nr. 5. Es ist also weltweit eine der wichtigsten Informationsquellen
im Internet. Dem eigenen Anspruch kann Wikipedia aber trotz seiner
Popularität nicht genügen. Unter Autoren und Benutzern nimmt die
Kritik an der Einseitigkeit wichtiger Artikel zu politisch relevanten
Themen zu.
Nicht der freie Zugang ist die Ursache
der Einseitigkeit, sondern die in Wirklichkeit sehr hierarchische
Struktur des Online-Lexikons. Sie hat in Deutschland die feindliche
Übernahme des in der Öffentlichkeit als Musterbeispiel für ein
offenes, demokratisches Zusammenarbeiten geltenden Projekts durch
eine Gruppe ermöglicht, die wikipedia-intern als „Politbüro“
bezeichnet wird. Die Wikipedia ist ein Monopol, dass von einer
kleinen Gruppe mit einer engen politischen Agenda beherrscht wird.
Wer die Wikipedia beherrscht, beherrscht damit die öffentliche
Definition der Wirklichkeit und kann den politischen Diskurs relevant
beeinflussen. Vor allem das Ansehen von Personen wird durch Wikipedia
definiert. So genutzt, kann die Wikipedia als mächtiges
Denunziationsinstrument genutzt werden.
Es ist nicht erstaunlich, dass diese
Machtkonzentration Personen, Gruppen, Institutionen und staatliche
Stellen angelockt hat. Erstaunlich ist, dass niemand etwas dagegen
unternimmt, trotz Hacking, Fake News und Hate Speech Diskussionen.
Mit investigativer Recherche haben
Markus Fiedler und Dirk Pohlmann nach „ Kopilot“ jetzt erneut
eine dieser Personen, die hyperaktiv mehr als 55.000 Editierungen in
Wikipedia vorgenommen hat enttarnt. Eine Arbeit, die sowohl der
Bundestagsabgeordnete Dr. Diether Dehm als auch den Kabarettisten Uwe
Steimle und den ehemaligen Chef des Landesamtes für
Verfassungsschutz in Thüringen Roeder betrifft. Bei all diesen
Personen ist „Feliks“ Hauptautor.
Feliks ist in Wirklichkeit ein
ehemaliger Bundestagskandidat der PDS, Mitglied der Linken, war
Wehrdienstverweigerer und zumindest zeitweise Bundeswehroffizier der
Rerserve, konvertierte vom Katholizismus zum Judentum, diente als
Freiwilliger in den israelischen Streitkräften und ist Vorstand
einer jüdischen Gemeinde. Er diskreditiert oder protegiert in
Wikipedia Politiker der Linken, Juden und Israelis und manipuliert
Einträge insbesondere zu Themen linker Politik oder mit Bezug zum
Nahen Osten. Was eigentlich nach den Wikipedia-Regeln nicht gestattet
ist.
In seinem Vortrag stellt Dirk Pohlmann
Rechercheergebnisse vor, setzt die Vorgänge in Wikipedia zum Medien
und Verfassungsrecht in Beziehung und stellt die Frage, ob Wikipedia
als Projekt eines Online-Lexikons eine Zukunft haben kann. Dirk
Pohlmann, Jahrgang 1959, hat Publizistik, Philosophie und Jura
studiert. Seit 1986 ist er mit zahlreichen Beiträgen in mehreren
Fernsehsendern als TV-Autor und Regisseur tätig. Seit 2004
beschäftigt er sich insbesondere mit Geheimdienstoperationen im
Kalten Krieg. Er erstellte historische Dokumentationen für Arte,
ZDF, ARD und Spiegel-TV.
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